Das Leben kann sich bisweilen turbulent anfühlen. Wir alle erleben solche Phasen. Doch auch an solchen Tagen steht es uns frei, unsere Aufmerksamkeit stärker auf positives Erleben zu lenken und uns dem Strudel des Alltags nicht mit Haut und Haar hinzugeben. Je mehr wir das üben, desto leichter fällt es uns.
Manchmal können wir sogar noch mehr tun. Zum Beispiel zwischendurch aktiv und gezielt schöne Erlebnisse suchen und uns auf diese Art kurze entspannende Momente verschaffen. Dafür braucht man nicht unbedingt viel mehr Zeit, nur ein bisschen Willen und Kreativität um zum Beispiel das, was sowieso geplant ist, ruhig und schön zu gestalten. Indem wir bewusst auf unsere Balance zwischen Anspannung und Entspannung, sowie auf positives Erleben achten, tun wir uns selbst etwas Gutes und erhöhen damit unsere Stress-Resistenz.
Picknick-Pause für Mensch und Hund.
Wir Hundemenschen haben da mal wieder einen großen Vorteil, denn Spazierengehen steht auf unserem täglichen Plan. Wie wir unsere Zeit mit dem Hund draußen gestalten, das bestimmen wir weitgehend selbst. Eine Möglichkeit, die ich seit einem guten Jahr immer wieder gerne in meinen Alltag einbaue, möchte ich heute beschreiben.
‚Picknick-Pause‘ nenne ich das. Inspiriert dazu hat mich der „Rucksack Walk“ des Hundetrainers Steve Mann, über den ich in den Weiten des Webs gestolpert bin. Die Idee hat mir gut gefallen und ich habe sie an unsere Bedürfnisse angepasst. Anstatt einfach nur irgendwo spazieren zu gehen, wähle ich einen ruhigen, schönen Ort in der Nähe und gehe nur die Hälfte der geplanten Zeit. Die restliche Zeit gestalte ich als gemeinsames Picknick-Erlebnis mit meinen Hunden, z.B. an einer schönen, ruhigen Lichtung im Wald. Man braucht lediglich vorab ein paar zusätzliche Minuten zur Vorbereitung. Ich packe meistens schon morgens einen Rucksack mit folgendem Inhalt:
– Picknick-Decke
– Ein Hunde-Überraschungspäckchen: Papiertüte, in der etwas Leckeres nur für meinen Hund verpackt ist, meistens etwas Hartes zum Kauen
– Essen, das mir und meinem Hund gleich gut schmeckt (z.B. Äpfel, Karotten, Gurken, Reiswaffeln natur)
– Wasser
– Drei Lieblingsspielis meiner Hunde (z.B. Apportel, Frisbee, Zergel)
An der Lieblingslichtung angekommen breite ich die Decke aus und dann wird erst mal gespielt. Der Hund darf sich das Spieli selbst aussuchen. Erlaubt ist, was Spass macht und natürlich darf der Hund auch „gewinnen“ und sagen, wenn er nicht mehr möchte. Nachdem wir das mit ein paar verstreuten Keksen ausklingen haben lassen, verknuspern wir gemeinsam die mitgebrachten Leckereien. Ich mache es ein bisschen spannend und nun bekommt der Hund auch sein Überraschungspäckchen mit dem Kauartikel.
Danach entspannen wir. Wir gucken und nehmen mit allen Sinnen in uns auf, was da um uns herum ist. Wenn wir genug aufgetankt haben, geht es wieder gemütlich zurück.
Dieses Ritual in den Spaziergang einzubauen bedeutet keinen zusätzlichen Zeitaufwand. Und meine Hunde und ich profitieren jedesmal sehr davon, denn es bringt einen wohltuenden Ausgleich. Wir erleben etwas, das sonst nicht zur Alltagsroutine gehört. Unsere kleine Picknick-Pause beinhaltet alles, was uns zufriedener macht – Bewegung an der frischen Luft, soziale Interaktion, Spiel & Spaß, Genuss und Entspannung. Deshalb liebe ich meine Picknick-Mittagspausen genauso wie meine Hunde. Die Arbeit geht danach viel leichter von der Hand und das Alltagskarussell hat sich für einen kurzen Zeitraum aufgehört zu drehen.
Probieren Sie es diese Woche doch einfach mal aus und testen Sie, ob Ihnen diese Idee auch so gut tut wie uns.