Sniffari – der Hund sagt wo’s lang geht.

Immer mal wieder gibt es bei uns einen besonderen Mensch-Hund-Spaziergang. Ich hatte davon im Internet gelesen und war sofort begeistert von dieser Idee. 

Ja, es braucht ein bisschen mehr Vorbereitung als für einen normalen Spaziergang. Der Aufwand zahlt sich jedoch vielfach aus: der Hund erlebt Selbstwirksamkeit, kann sein Erkundungsbedürfnis gut ausleben und hat Gelegenheit, eine begrenzte Zeit ungestört in seine Hundewelt abzutauchen. Meine Hunde wirken fröhlich und zufrieden nach einer Sniffari. Und das ist doch genau, was wir wollen: glückliche, zufriedene Hunde. 

Und auch du wirst von einem Ausflug dieser Art profitieren. Klar muss du ein bisschen auf die Umgebung achten. Wenn du sie aber sorgfältig auswählst, kannst du weitgehend deinem Hund die Führung überlassen, in den Moment eintauchen und dich ganz auf sein Tun fokussieren: was macht dein Hund? Für was interessiert er sich? Wie lange verweilt er wo? Wie häufig nimmt er Kontakt zu dir auf? …

Bei einer Sniffari darf der Hund – also wirklich ausschließlich der Hund – sagen, wo es lang geht. Das geht natürlich nicht immer und überall, denn schließlich soll niemand gefährdet werden. Das mag am Anfang etwas ungewohnt sein, den Weg bestimmen zu dürfen. Deshalb sollte diese besondere Art des Spazierengehen schrittweise aufgebaut werden. Man beginnt zum Beispiel auf einer geeigneten Wiese und nur mit 5-10 min und weitet den Zeitraum immer weiter aus. (so eine Mini-Sniffari kann man übrigens auch auf jedem Spaziergang zwischendurch einbauen) Ich nenne ein Anfangssignal (z.B. Sniffari) und beende die Sniffari mit einem Ende-Signal (bei uns: Fertig)

Frage im Zweifelsfall einen positiv und bedürfnisorientiert arbeitenden Hundetrainer, was die beste Vorgehensweise für deinen Hund ist. Wir haben für unsere Hunde folgende drei Regeln definiert:
1. Wir legen einen Zeitraum fest, in dem ausschließlich der Hund den Weg bestimmt und wählen für unser Vorhaben eine geeignete Umgebung aus.
2. Wir starten mit einem speziellen Wortsignal. (z.B. „Sniffari“) und folgen dem Hund. D.h. wir gehen ausschließlich da hin, wo der Hund hin will und verweilen dort so lange er möchte. (je nach Umgebung bzw Tagesform/Trainingsstand verwenden wir natürlich eine Schleppleine.)
3. Signale werden nur gegeben, wenn es unbedingt nötig ist. D.h. wenn’s für uns, den Hund oder Dritte unangenehm oder gefährlich werden könnte. Ist die Zeit um, beenden wir unsere Sniffari mit dem für dem Hund bereits bekannten Beendigungssignal. (z.B. „Fertig“)


Solltest Du Fragen zu dieser Idee haben oder dazu, was Du zu einer bereichernden Mensch-Hund-Beziehung beitragen kannst, melde dich gerne bei mir. Für trainings- und hundeverhaltensspezifische Fragen wende dich bitte an eine positiv und bedürfnisorientiert arbeitende Hundeschule. Viel Spass auf eurer Sniffari.