Unser Verhalten bei unerwünschtem Verhalten.

Passiert es dir auch ab und zu, dass
… es dich stresst, wenn dein Hund etwas tut, das dir nicht gefällt?
… du ihn anschnauzt, wenn du genervt bist?
… dass du zu wenig auf deinen Hund achtest, wenn du unter Druck stehst?

Das ist menschlich.
Wenn wir gestresst sind oder unangenehme Emotionen erleben, fallen wir leicht in Verhaltensmuster zurück, die uns manchmal selbst überraschen und die nicht immer zieldienlich sind.

Auch wenn es sich so anfühlt, als ob das einfach „mit uns passiert“, als ob wir „von unseren Gefühlen überwältigt“ wurden – wir können unser Verhalten und den Umgang mit unangenehme Emotionen verändern. Wenn wir wollen. Wir haben die Freiheit, ein alternatives Verhalten zu wählen. Denn wir Menschen haben eine einzigartige, wunderbare Fähigkeit: wir können uns reflektieren und Situationen in Zukunft anders, zieldienlicher gestalten.

Unseren Hunden fehlt die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Ihre Reaktion wird dadurch bestimmt, was in früheren Situationen Erfolg gebracht hat. Wenn wir uns ein anderes Verhalten von ihnen wünschen, brauchen sie unsere Unterstützung für diese Veränderung. Manchmal müssen wir nicht einmal trainieren. Manchmal reicht es, wenn wir die Rahmenbedingungen verändern oder unsere Perspektive überdenken.

In jedem Fall gilt: wenn wir am Verhalten unseres Hundes etwas verändern wollen, sollten wir gleichzeitig auf uns schauen und uns die dafür nötigen Kompetenzen aneignen (lerntheoretisches Wissen, praktische Trainingsfähigkeiten, persönliche Kompetenzen), damit die Veränderungsarbeit angenehm für den Hund und gleichzeitig zielführend für uns ist. Wir sollten uns reflektieren: welches Mindset, welche persönlichen Fähigkeiten und Stärken helfen uns dabei und wie gehen wir gut mit Stress und den damit einhergehenden Emotionen um.

Im Zusammenleben unseren Hunden geht es also nicht nur darum, das Verhalten deines Hundes durch Training zu verändern, sondern es geht auch um dich als Verantwortliche:r für euer Mensch-Hund-Team und deine persönlichen und sozialen Kompetenzen. Diese Veränderungsarbeit an uns selbst ist nicht immer einfach. Doch das Gute daran ist: ein gesunder Umgang mit Stress und unangenehmen Emotionen wird sich nicht nur im Mensch-Hund-Kontext positiv auswirken…